Weihnachtsgruß von Pater Beda, z. Zt. Recife/Brasilien:
Gott wird Mensch, damit die Welt menschlicher wird. Christus ist einer von uns geworden, damit wir untereinander zu Geschwistern werden, auch weltweit.
Weihnachten 2008: Der Welthunger wächst, die Zahl der Flüchtlinge steigt, die Gewalt in vielen Ländern nimmt zu. Hinzu kommen die Turbulenzen auf dem Finanzmarkt, deren Folgen heute noch nicht
abzusehen sind. Unsere Erde ist reich und fruchtbar. Weltweit sind Brot und viele Güter in Fülle da. Es fehlen Menschen zum Aufbau einer friedlichen, geschwisterlichen und sozialen Welt. Gott,
der Schöpfer und Vater hat die Güter der Erde für alle Menschen bereitgestellt. Das Kind in der Krippe, das wir alle staunend bewundern, hat in seinem Leben in Wort und Tat die Liebe und
Barmherzigkeit Gottes vorgelebt. Leicht fließt es über unsere Lippen: Christus, Weg, Wahrheit und Leben. Er hat uns den Weg zum Vater gezeigt: Dieser Weg führt über unsere Erde.
Christus ist in diese Welt gekommen, damit wir das Leben haben, Leben in Fülle. Das Leben in Fülle beginnt hier auf Erden: das tägliche Brot, die Bildung, die Gesundheit, Menschenwürde,
Menschenrechte, Platz und Stimme in der Gesellschaft der Menschen. Wir sind in der Nachfolge Christi Mitarbeiter Gottes, Propheten und Boten Gottes. Aber fragen wir uns vor dem Mensch gewordenen
Kind in der Krippe offen und ehrlich: Sind wir sind Mitarbeiter, Propheten und Boten - welchen Gottes - und in welcher Welt.
Seit 8 Tagen weile ich wieder in Brasilien, in acht Tagen feiern wir das Geburtsfest Jesu Christi. In der Großstadt Recife begegnet uns neben Glanz und Fortschritt Elend, Armut, Verletzung der
Menschenrechte und Hunger. Allein gestern waren 25 Gewalttote in Recife zu beklagen.
Ich wünsche allen eine gesegnete Weihnacht mit der Bitte im Namen Gottes mitzuwirken, dass seine Liebe und Barmherzigkeit alle Menschen der Welt erreiche. 18.
Dezember 2008