Pater Beda während der Mitgliederversammlung des Aktionskreises, die jetzt im Kloster Bardel tagte.
Gronau/Kloster Bardel - „Wenn wir mehr Glaubensfreude ausstrahlen, dann wird die Welt anders aussehen.“ Diese Meinung vertrat Pater Beda jetzt während der Mitgliederversammlung seines „Aktionskreises für Entwicklungsarbeit“ am Sonntag im Franziskanerkloster Bardel. Man müsse eine „neue Sprache“ finden, um die junge Generation für ein Engagement zugunsten der Dritten Welt zu begeistern, sagte der Ordensmann. Der Aktionskreis feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen als eingetragener Verein. Zuvor war er allerdings schon 20 Jahre ohne offizielle Verankerung tätig gewesen.
Mehrere Redner erinnerten mit Worten und Bildern an den Besuch brasilianischer Jugendlicher vor zwei Monaten. Die jungen Leute aus Recife hätten mit ihren Theaterszenen und Tänzen über das Leben auf der „Ilha de Deus“ (deutsch: „Insel Gottes“) an vielen Orten Aufgeschlossenheit geweckt. Dieses Engagement habe sich als erfolgreiche Methode entpuppt, um Betroffenheit anzuregen.
Der zweite Vorsitzende des Aktionskreises, Rechtsanwalt Erich Rump aus Nottuln, und Pater Osmar Gogolok (Mettingen) berichteten vom diesjährigen Kapitel der nordostbrasilianischen Provinz des Franziskanerordens. Dort habe man vereinbart, die Hilfe für Brasilien künftig noch besser abzustimmen. Bemerkenswert sei die Nachricht gewesen, dass im größten Land Lateinamerikas mehr junge Männer Priester und Ordensleute werden wollten. Für die Ausbildung dieser Interessenten wolle man großen Aufwand treiben.
Udo Lohoff, als Geschäftsführer des Aktionskreises zugleich Pater Bedas „rechte Hand“, bedauerte die Gewalt in brasilianischen Städten. Unlängst seien zwei Jugendliche aus einem Projekt getötet worden, das aus Bardel unterstützt werde. Die Nachricht habe große Besorgnis ausgelöst. Lohoff nannte als langfristige Perspektive ein Ende der Landflucht. Nur wenn die Menschen nicht in die Elendsviertel der Großstädte zögen und ihr Auskommen auf dem Land fänden, gebe es „Licht am Ende des Tunnels“. Im Rahmen der kirchlichen Landpastoral gebe es bereits „gute Beispiele“ dafür.
(Fotos+Text: Hermann Schulze-Berndt)