...das wurde uns bereits bei unserer Anmeldung zur Brasilienreise gesagt.
Immerhin einen kurzen Touri-Ausflug zur Copacabana und zum Christo haben wir zum Abschluss noch geschafft.
Und so sind das heute vielleicht die Fotos, auf die ihr eigentlich die ganze Zeit gewartet habt?!? Die Bilder, die wir als erstes im Kopf haben, wenn wir an Brasilien denken?
Vielleicht begreifen wir erst jetzt, auf dem Rückflug, was das wirklich bedeutet?!
Wäre das ein Urlaub gewesen, dann wären wir jetzt sicher braungebrannt und erholt.
Es war ein Besuch, eine Reise. Raus aus der eigenen Komfortzone, rein in enge Autobusse und in Gemeinschaftsunterkünfte.
Wir besuchen Institutionen und Projekte, Freunde. (Fast) keine Sehenswürdigkeiten.
Wir schlafen in den Projekten selbst oder in zugehörigen Schulungszentren. Wir sind da, wo die Menschen leben, mit denen der Aktionskreis zusammenarbeitet.
Das Leben ist einfach, wir sind immer mindestens in Doppelzimmern untergebracht.
Wir essen, was unsere Gastgeber:innen uns zubereiten. Es gibt immer Reis, Bohnen, ein wenig Fleisch und manchmal Fisch. Für uns wird groß und besonders aufgetischt, nach brasilianischen Rezepten. Internationale Küche hatten wir bisher nur am Flughafen in São Paulo.
Wir gehen dahin, wohin unsere Partner:innen uns führen. Und manchmal bedeutet das auch, dass wir nirgendwo hin gehen, denn 11 Deutsche sorgen für viel Aufmerksamkeit. Und das ist in den Comunidades mit ihrer Gewalt mitunter gefährlich.
Wie berichten wir euch nur über die unterschiedlichen Gerüche, die ständige Lautstärke, die teils mühseeligen Wege?
Bei allen Besuchen blieb für manches zu wenig Zeit, zum Beispiel dafür, Souvenirs zu kaufen. (Wer von euch also schon sehnsüchtig auf eine Postkarte wartet, wird eher enttäuscht werden.)
Wir kaufen stattdessen auf einem Markt ein. Kaufen Früchte, deren Namen wir nicht ins Deutsche übersetzen können, weil es für sie möglicherweise gar keine Übersetzung gibt? (Und: Was hilft der Name, wenn wir die Frucht gar nicht kennen?)
Jeden Tag erlebten wir hier so viel, gewannen unzählige Eindrücke und hatten bisher kaum Zeit sie begreifen.
Wie erzählen wir von den vielen Erlebnissen, die wir gerade selbst noch verarbeitet?
Diese Frage stellten wir uns jeden Abend. Es ist unmöglich euch zu vermitteln, was wir hier alles sehen, erleben. Wir hoffen dennoch, dass wir euch interessante Einblicke geben konnten. Brasilien kann man nicht beschreiben. Man muss es erleben.
Nun sind wir auf dem Heimweg. Müde. Nachdenklich.
Dankbar. Erfüllt.
Wir besuchten Fremde und gingen als Freund:innen. Wir kamen mit Neugier, gehen mit Wissen und auch mit einem Auftrag:
'Macht mit uns weiter!'
Wir sind dankbar, denn das alles war so viel mehr als ein Urlaub je sein könnte.
Das hier bleibt für immer in unser aller Erinnerung und in unseren Herzen. 🇧🇷❤️
Danke, dass ihr uns hier auf SocialMedia begleitet habt.
Und zu guter Letzt: Danke Udo und Pater Beda. Für alles. Ihr seid für immer #Presente!
#amigosparasempre
(Text 2/2)
Jeden Tag erlebten wir hier so viel, gewannen unzählige Eindrücke und hatten bisher kaum Zeit sie begreifen.
Wie erzählen wir von den vielen Erlebnissen, die wir gerade selbst noch verarbeitet?
Diese Frage stellten wir uns jeden Abend. Es ist unmöglich euch zu vermitteln, was wir hier alles sehen, erleben. Wir hoffen dennoch, dass wir euch interessante Einblicke geben konnten. Brasilien kann man nicht beschreiben. Man muss es erleben.
Nun sind wir auf dem Heimweg. Müde. Nachdenklich.
Dankbar. Erfüllt.
Wir besuchten Fremde und gingen als Freund:innen. Wir kamen mit Neugier, gehen mit Wissen und auch mit einem Auftrag:
'Macht mit uns weiter!'
Wir sind dankbar, denn das alles war so viel mehr als ein Urlaub je sein könnte.
Das hier bleibt für immer in unser aller Erinnerung und in unseren Herzen. 🇧🇷❤️
Danke, dass ihr uns hier auf SocialMedia begleitet habt.
Und zu guter Letzt: Danke Udo und Pater Beda. Für alles. Ihr seid für immer #Presente!
#amigosparasempre
'Es ist schön, dass die Casa Beija Flor einen Baum für gepflanzt hat.
Udo hat immer gesagt, dass Bäume wichtig sind!'
das sagt ein Mädchen, nachdem es das Video gesehen hat, in dem Kinder einen Text vortragen und einen Baum in Gedenken an Udo pflanzen.
Bei uns fließen, wie so oft in diesen Tagen, viele Tränen.
Es sind Tränen des Vermissens, der Trauer und Tränen der Dankbarkeit. Dankbarkeit dafür, dass wir Udo kennenlernen durften.
'Wir brauchen keinen Gegenstand um uns an Udo zu erinnern, aber dieser Baum soll dennoch ein Zeichen unserer ewigen Verbundenheit sein!' sagt Aline, Leiterin der Casa Beija Flor.
Im Eingang steht das Bild eines unfertigen Baumes. Ihm fehlen noch die Blätter.
Alle Kinder und jeder Erwachsene hinterlässt einen grünen Daumenabdruck. Für Udo hinterlässt Eckard einen roten.
Wir dürfen nicht aufhören zu sähen und zu pflanzen, wir dürfen nicht müde werden zu pflegen, zu düngen und zu gießen. Dann können wir schon bald die Früchte der Arbeit sehen.
Danke für diesen wunderschönen Moment der Erinnerung und des gemeinsamen Gedenkens.
Wir nehmen eure Hommage und den damit verbundenen Auftrag mit und sehr ernst.
Sähen, pflegen und ernten! Wir alle können das tuen. Wir alle müssen das tuen. Nur so kann unsere Welt bunt, fruchtbar und friedlich werden. Nur so werden alle eines Tages einen vollen Teller haben.
... ist steinig!
Gemeinsam mit dem @institutoterezadebenguela haben wir die Quilombo Santa Justina und Santa Izabel auf ihrem Versammlungsplatz, der auch mit der Hilfe des Aktionskreis @paterbeda entstanden ist, besucht.
Der Weg war lang und steinig, aber am Ende liegt vor uns ein Paradies, mit einer langen, schmerzhaften Geschichte, deren Aufarbeitung andauert.
Als Quilombo bezeichnete man zur Zeit der portugiesischen Herrschaft eine Niederlassung geflohener Schwarzer versklavter Menschen in Brasilien. Das Wort Quilombo stammt aus den Bantu-Sprachen Kikongo und Kimbundu und bedeutet Wohnsiedlung.
Die Nachfahren spüren bis heute die Folgen und auch (strukturellen) Rassismus.
Das Institut unterstützt bei den schwierigen und langwierigen Prozessen der Anerkennung, des Kampfes um Land, das durch Generationen von Vorfahren bewirtschaftet wurde und Brasilianischen Großgrundbesitzern zu extremen Reichtümern verholfen hat. Oft liegt ein Problem der Anerkennung auch darin, dass diejenigen die in der Politiker Entscheidungen treffen selbst die Besitzer des Landes sind. Sie ziehen Verfahren in die Länge oder verhindern diese. Bewusst wird der Zugang zu Bildung erschwert, damit die Quilombo erst gar nicht in die Lage versetzt werden, für ihre Rechte einzustehen. Denn nur wer diese kennt kann sich für diese stark machen.
Wir sind beeindruckt von der Resistenz der Menschen, die uns ihre Geschichten erzählt haben.
Wir müssen verstehen, dass wir als weiße Europäer:innen privilegiert sind und uns darum in besonderem Maße für Menschenrechte, Gerechtigkeit und die Anerkennung der Rechte auf Land einsetzen müssen. Wir müssen unseren Teil Verantwortung übernehmen und uns mit den Folgen der Kolonialzeit befassen. Wir müssen uns dafür einsetzen, dass die faire Verteilung von Land schneller geschieht. Derzeit dauert allein die erste Phase der Vorüberprüfung im Schnitt 15 Jahre und ist mit bürokratischen Hürden verbunden. Die offizielle Anerkennung dauert auch in Santa Justina und Santa Izabel an.
Danke an das @institutoterezadebenguela für diesen besonderen Einblick! Danke, dass ihr diesen steinigen Weg mitgeht und Zugang zu diesem Paradies schafft.
Wie viel Programm kann man an einem Tag schaffen?
Seit heute wissen wir: Mehr, als wir eigentlich verarbeiten können.
Die lieben Mitarbeiter:innen haben uns heute mitgenommen, quer durch die Diozöse Nova Iguacu (bei Rio de Janeiro).
In verschiedenen Partnerorganisationen wird hier das BMZ- Projekt
'ABC der Menschenrechte' umgesetzt. Bestehende Strukturen werden genutzt und erweitert, das hat uns besonders beeindruckt.
Das bedeutet bspw., dass ein kleines Gelände in Mitten einer Comunidade (früher sagte man Favela) zu einem Gemeinschaftgarten wird. Mit viel Liebe wird hier beackert und 12 Familien einbezogen.
In einem anderen Kinder- und Jugendförderinstitut gibt es bereits eine kleine Backküche, in dieser können nun Kurse zu gesunder Ernährung über das ABC-Projekt angeboten werden. Weiter ging es dann noch zu einem Kindergarten, an dem ein großes Gelände derzeit ungenutzt ist und nun versucht wird einen Nutzgarten einzurichten. Weiter besuchten wir eine andere Institution die damit bereits angefangen hat.
In einem Garten beim Pfarrheim werden für all diese Nutzgärten und Projektgruppen die Pflanzen angezüchtet. Neben Kräutern und Salat auch Obstbäume, Aubergine, Tomaten, Kürbis, Möhren usw.
Die klimatischen Gegebenheiten werden beachtet.
Sie werden dann in einer Größe abgegeben in der auch jene gut mit ihnen arbeiten können, die in Sachen Gartenarbeit unerfahren sind.
Wir freuen uns zu sehen, wie die Unterstützungs des Aktionskreis Pater Beda hier überall ausgesät wird und Früchte trägt.
Früchte, die den Hunger stillen.
Vor allem auch den Hunger nach Menschenrechten, Angenommensein, Bildung, Liebe und Lebensfreude. Lasst uns weiter sähen, damit niemand mehr hungern muss.
03. April 2024
02. April 2024
Seit Sonntag sind wir in Juazeiro da Bahia.
Wir besuchen das Fort- und Ausbildungszentrum für Landarbeiterkinder. Maria Oberhofer ist hier seit knapp 30 Jahren aktiv in der Fort-, Weiter- und Ausbildung von Jugendlichen aus den Familien der Kleinbauern und Landarbeiter.
Das Schulungsgelände ist eine grüne ökologische Oase in Mitten von unendlichen Zuckerrohrfeldern.
Die Jugendlichen, die hier unterrichtet werden, lernen hier einerseits die Techniken der ökologischen Landwirtschaft, angepasst an die Herausforderungen der Dürrezone. Andererseits, das erzählen uns die Schüler:innen, lernen sie hier auch für ihr Leben. Sie lernen auch Selbstständigkeit (viele sind das erste Mal weg von zu Hause), Selbstversorgung (alle haben feste Dienste) und einen komplett neuen Blick auf ihre eigene Geschichte.
In der Schule gilt oft das Narrativ, dass sie für ein besseres Leben ihre Heimat verlassen und in die Städte gehen müssen. Verstärkt gilt dies für mehrfachmarginalisierte Menschen wie indigene Frauen.
Neben der technischen Ausbildung ist also auch die bewusstseinsbildende Arbeit hier ein Unterscheidungsmerkmal zu anderen Schulen.
Wir können sehen, wie selbstbewusst die jungen Menschen hier sagen: 'Wir sind stolz auf unsere Herkunft. Wir haben gelernt, wie wir in unsere Heimat zurückkehren können und dort für uns und unsere Gemeinden Verbesserungen erreichen. Wir sind gut ausgebildete Landwirt:innen und nehmen unsere veränderte Sichtweise mit nach Hause. Wir strahlen Energie und der Optimismus aus und damit stecken wir die anderen an!'
Es ist erstaunlich zu sehen, wie entspannt, gleichzeitig zielstrebig die jungen Menschen hier sind, ganz anders als die Jugendlichen in der Stadt, deren Perspektivlosigkeit wir bspw. in Recife so deutlich spüren konnten.
'Ihr seid die Hoffnung und die Zukunft Brasiliens" resümierte ein Reiseteilnehmer gestern.
Wir hoffen auf eine Zukunft für dieses riesige Land, die so strahlend, stolz und in Verbindung mit der Natur ist, wie die Schülerinnen der IRPAA!
02. April 2024
In drei Tagen haben wir hier in Juazeiro so viel gesehen, dass wir es unmöglich zusammenfassend darstellen können.
Ein zentrales Thema in der Dürrezone des Nordosten Brasiliens ist Wasser bzw. der Umgang damit, dass es hier nur selten regnet. Das heißt im übrigen nicht, dass es wenig Regen gibt (der Jahresschnitt ist etwa so hoch wie in Berlin). Er fällt nur sehr unterschiedlich. Es kann Monate oder auch Jahre nicht regnen, dann aber der gesamte Regen in nur einer Nacht fallen.
Das wichtige Thema ist also das Auffangen, Wiederaufbereiten, mehrfache und effektive Nutzen von Wasser.
Mitarbeiter Luis zeigt uns die verschiedenen Zisternen- und Wasseraufbereitungsmöglichkeiten.
Das Recht auf sauberes, trinkbares Wasser und auch den Anschluss an die Kanalisation ist in der brasilianischen Gesetzgebung festgelegt. Umgesetzt wird das aber wenn überhaupt erst auf Druck der Menschen, unterstützender Institutionen und auch internationale Einflussnahme.
Wir sind beeindruckt davon, wie hier mit einfachen Mitteln effektive und autonome Lösungen für Wasser und Abwasser gefunden werden.
Wir erfahren in den Schulungsgärten auch, wie wichtig die hier ursprüngliche Biodiversität der 'Catinga' ist, die optimal an die Bedingungen angepasst ist. Diese muss unbedingt erhalten werden. Fast 90% sind jedoch bereits zerstört oder stark bedroht. Das führt zu einer Versandung der Region. Ein 'Nullabholzungsprogramm' wie es das für den Amazonas gibt, besteht für die Catinga nicht.
Am Nachmittag besuchen wir noch den großen Stausee am Rio Sao Francisco, der trotz großer Proteste und unter der Vertreibung indigener und ursprünglicher Siedlungen gebaut wurde. Von einem Hügel aus schauen wir auf den künstlichen See und so weit das Auge reicht auf Monokultur. Es bleibt zu Hoffen, dass die Jugend Veränderungen anstoßen kann, denn wir haben verstanden, dass man in der Dürrezone gut leben kann, wenn man den Umgang mit der Dürre erlernt hat.
Wir drehen unseren Wasserkran seit diesen Ausführungen auf jeden Fall deutlich bewusster aus als zuvor.
01. April 2024
30. März 2024
war das
Kloster Sao Antonio der Franziskaner in Campina Grande für uns. Das leise Plätschern des Regens war eine wundervolle Hintergrundmusik für eine kleine Pause nach so vielen Eindrücken.
Wir danken dir, Frei Wellington, dass du uns mit so offenen Armen aufgenommen hast obwohl die Kar- und Ostertage für dich als Priester der Gemeinde die arbeitsreichsten des Kirchenjahres sind. Es war so schön dich in die Arme zu nehmen und gemeinsam auch an Udo und Pater Beda zu denken.
Danke für die Unterstützungs bereits in der Planungsphase der Reise.
Die Karfreitagsliturgie mit dir zu zelebrieren war eine tiefe, emotionale Erfahrung und ganz anders als wir es aus Deutschland kennen.
Mit deinem Reisesegen machen wir uns auf den Weg zu unserem nächsten Stopp und hoffen wir treffen uns bald wieder!
30. März 2024
Karfreitag und vier Mitarbeitende der CPT kommen an ihrem freien Tag zu uns, halten einen Vortrag und beantworten geduldig all unsere Fragen. Wir fühlen uns so geehrte und das beruht auf Gegenseitigkeit, denn Vanubia betont immer wieder wie wichtig der überregionale und internationale Austausch ist. Die Bewegung der Landlosen hier in der Diozöse Campina Grande ist eine 'vergessene' Bewegung. Politiker:innen, Mächtige, Lobbyist:innen interessieren sich erst dann für die Kleinbauern und -bäuerinnen wenn diese zufällig ein Stück Land besitzen das reich an wertvollen Mineralien ist.
Das Team der CPT erklärt anschaulich die drei Schritte in denen gearbeitet wird.
Der erste Schritt ist die Bestzung von Land. Landwirtschaftliche Familienbetriebe siedeln sich auf Boden an oder sind angesiedelt.
Nun hilft die CPT dabei, dass den Menschen das Landstück auch offiziell zugesprochen wird. Sie klären über die Recht auf, helfen bei Behördengängen und notwendigen rechtlichen Schritten.
Sie schaffen soziale Verbindungen zwischen den Kleinbauern, damit diese gemeinsam für ihre Rechte kämpfen. Das Gesetz zur Landverteilung wurde bereits vor 60Jahren erlassen. Die Umsetzung findet nur dort statt wo Landlosenbewegungen Druck ausüben.
Der dritte Schritt erfolgt vor allem, nachdem der oft jahrelang andauernde Prozess abgeschlossen, das Land zugesprochen ist.
Die Landwirte bekommen Fortbildungen, solidarische Gemeinschaften bauen gemeinsam Saatgut an, Genossenschaften werden gegründet, helfen sich mit Geräten, Maschinen gegenseitig aus. Diese letzte Phase, so die Erklärung, kann erst greifen wenn die Sicherheit hergestellt ist. Wenn das Stück Land wirklich meins ist, dann kann ich langfristige planen und umsetzen.
Auch eine aktive Landjugendarbeit ist dem Team wichtig, bei der der Spaß und die Vernetzung im Vordergrund stehen, das langfristige Ziel darin besteht die zukünftige Generation auf dem Land zu halten und der Urbanisierung Einhalt zu gebieten.
29. März 2024
sagt Betania, Leiterin der Casa das Criancas.
Wir sind heute sehr früh unterwegs. Um 6:00 Uhr verlassen wir Cabedelo Richtung Campina Grande. Dort werden wir um 9:30 Uhr in der Casa da Crianca Joao Moura erwartet. Betania, ihr Team und ein Teil der Kinder sind heute, Gründonnerstag (Feiertag) extra für uns hier.
Wir werden herzlich begrüßt und starten unseren Rundgang.
270 Kinder im Alter von 0 Jahren bis zur Einschulung werden hier zwischen 07:00 und 17:00 Uhr betreut und versorgt. Die Eltern können so ihrer Arbeit nachgehen. Die Einrichtung ist im Stadtteil sehr anerkannt. Es gibt eine lange Warteliste zur Aufnahme. Die Casa da Crinca wird ausschließlich über Spenden finanziert. Hier bringt sich Betania sehr stark mit Anträgen, Verhandlungen, Aquise, Öffentlichkeitsarbeit, Vorträgen, Diskussiosrunden, Social Media ein. Betania ist seit 36 Jahren der starke Motor für die Einrichtung, überall be- und anerkannt.
Eine starke Frau die eine ungebrochene Freude und eine Überzeugung ausstrahlt und ein gutes Team hat.
Das Haus ist riesig. Es gibt mehrere Gebäudeteile, die alle gut verbunden sind. Die Kinder werden altersgerecht in verschiedenen, hervorragend eingerichteten Räumen betreut. Dem Alter entsprechend gibt es Spiel, Sport, Kreativität, Bewegungsmöglichkeiten und vieles mehr. Es herrscht eine tolle Atmosphäre. Alles ist sehr sauber und gut durchdacht. Für die medizinische Betreuung wird aufgrund Ruhestand aktuell ein neuer Arzt gesucht. Die „Praxisräume“ sind sehr gut ausgestattet. Unsere Gruppe ist sehr beeindruckt. Außerdem gibt es einen großen Gartenbereich. Der Anbau von Obst und Gemüse ist als Elternprojekt sehr wichtig. Die Ernte wird im Haus verarbeitet, der Überschuss in der Nachbarschaft verkauft. So sind alle eingebunden und fühlen sich integriert. Die Eltern werden regelmäßig zu Gesprächen eingeladen und bekommen über Instagram weitere Informationen. Auch die Digitalisierung ist auf einem hohen Niveau. So werden die Kleinsten gut auf das Leben vorbereitet. Alle Kinder tragen Kleidung der Casa. Die eigene Sachen werden morgens getauscht. So sind alle Kinder einheitlich gekleidet und es kommt ein Gemeinschaftsgefühl auf. Alle bekommen täglich vier nahrhafte Mahlzeiten.
Unser Rundgang endet in der großen Kirche. Wir werden von einer Gruppe Kinder erwartet, die für uns singen. Der Text handelt von Familie, Geborgenheit, Liebe und Freundschaft. Zudem sind kleine Gastgeschenke vorbereitet.
Die Sozialarbeiterin berichtet, dass sie die Familien regelmäßig zu Hause besucht. Bei längerer Abwesenheit oder bei Auffälligkeiten werden Hausbesuche gemacht. Sollten sich Familien nicht an die Vereinbarungen halten, müssen die Kinder die Einrichtung verlassen. Das kommt allerdings sehr selten vor. Alle Tätigkeitsbereiche sind gut aufeinander abgestimmt. Hier wird nichts dem Zufall überlassen. Wir bekommen ein sehr gutes Mittagessen gereicht. Alle Lebensmittel wurden gespendet, für uns gab es keine Extraausgaben. Gerade Lebensmittel spenden berichtet Betania, bekommen sie in ausreichenden Mengen. Für die Einrichtung bekommen sie ebenfalls Sachen und fragen bei Firmen auch schon mal sehr gezielt nach Sachspenden. Insgesamt klappt es einigermaßen gut.
Nach der Mittagspause und dem Kaffee verlassen wir die Casa da Criana mit einem sehr guten Gefühl.
28. März 2024
Pünktlich um 14:00 Uhr fahren wir bei der Promocao Humana Santo Antonio vor, eine Schule und Förderzentrum.
Gorete und Valberlene, Leitungsteam der PHSA, steigen zu.
Wir besuchen ein winziges Kosmetikstudio für Pediküre, Maniküre und MakeUp. Hier arbeiten eine Mutter und ihre schwangere Tochter. Sie sind selbstständig und verdienen hier ihren Lebensunterhalt. Die zwei kleinen Räume sind stilecht eingerichtet. Das Besondere ist sicherlich, dass die Mutter ein Kind der PHSA war und sich fortbilden konnte. Sie hat die Chance genutzt und als Dank gibt sie heute Kurse in der PHSA. Dieser Besuch verdeutlicht: Kinder haben eine Chance, wenn sie ihre eigenen Stärken erkennen und sich dem Leben stellen.
Die PHSA ist eine sehr anerkannte Schule mit einem hervorragenden Ruf in Campina Grande. Die Anmeldeliste für die Schule ist lang. Hier gehen täglich 284 Kinder im Alter von 7-14 Jahren zur Schule. Es gibt für alle Kinder 4 Mahlzeiten. Die Kinder kommen aus bedürftigen Familien. Von daher ist es sehr wichtig, dass die Verpflegung hier gut ist. Zum Thema gute Ernährung wird hier auch viel gelernt. Nach dem Unterricht können die Kinder an verschiedenen Arbeitsgruppen teilnehmen. Es gibt z. B. die EDV-AG, Nachhilfe, Kunstprojekte u.ä.
Was sofort auffällt - es ist sehr ruhig, keine Kinder da, Feiertag. Es fällt ebenfalls sofort auf, dass das gesamte Haus in neuem Glanz erstrahlt. Die Fassade hat einen neuen Anstrich, es ist sauber und gepflegt. Wir sehen die verschiedenen Räumlichkeiten. Die Jahrgänge sind auch hier in eigenen Klassen untergebracht. Es gibt einen EDV Raum mit Notebooks. Alle Kinder bekommen Zugriff auf die EDV.
Gorete ist heute Leitung der PHSA und Valberlene arbeitet trotz offiziellem Ruhestand weiter. Beide sind stolz auf „Ihre Schule“.
Auch für Erwachsene gibt es Angebote, bspw. eine Nähstube.
Werdende Mütter werden über einen längeren Zeitraum pädagogisch und ärztlich betreut, können Kleidung für die Babys herstellen. In der Aula/Turnhalle wird uns ein Film gezeigt, der am Vortag erstellt wurde. Die Kinder singen für uns, einzelne Kinder sprechen Begrüßungsworte. Ein kleiner Junge (Autist) erzählt, dass er die PHSA und seine Lehrerinnen „liebt“.
Es ist sehr bewegend und verdeutlicht das gute Gesamtprojekt.
Unsere Gruppe wird zur Gruppenarbeit aufgefordert. Eine Gruppe darf sprechen und die andere schweigen. Das Ergebnis verdeutlicht uns, miteinander sprechen und zusammenarbeiten ist die Basis für ein gutes Ergebnis.
Gastgeschenke gibt es auch hier - Gästetücher mit eingesticktem Namen. Danach gibt es selbstverständlich einen Imbiss und Getränke.
Die ganze Einrichtung ist ebenfalls ein Vorzeigeprojekt und auch hier haben wir alle ein gutes Gefühl. Solche Häuser sind kleine Oasen für arme Kinder. Hier dürfen Kinder wirklich Kinder sein und fürs Leben lernen.
27. März 2024
Pioniere der Ökolandwirtschaft haben wir heute an der Universität João Pessoa kennenlernen dürfen. Unterstützt werden die Kleinbauern von der @cptjoaopessoa.
Sie stehen hier seit über 20 Jahren einmal wöchentlich mit ihren Bioprodukten (die wie ihr auf den Fotos einfach nur köstlich aussahen) und verkaufen ihren Ertrag an Studierende, Dozierende und Käufer:innen aus den angrenzenden Bezirken.
Viele Erfahrungen wurden in den Jahren gemacht und das Angebot stetig an die Gegebenheiten angepasst. Beispielsweise wurde die Diversität der angebotenen Lebensmittel stetig angepasst.
Der Lousinho präsentierte uns stolz alle Stände des Marktes, erklärte uns das Angebot und gab uns einen Einblick in die Arbeit der Kleinbauern.
Natürlich haben wir Obst gekauft, Kokoswasser getrunken und uns genau angeschaut, wie Tapioka traditionell zubereitet wird.
Der Markt dient mittlerweile als Vorbild für viele andere Märkte in der Region und sogar in anderen Bundesländern.
Wir sind nun gespannt darauf in einigen Tagen auch eine Siedlung zu besuchen.
26. März 2024
Ein tanzender Stier, lachende Kinder und ein super engagiertes Team - das ist eigentlich nicht unbedingt das, was wir hier, mitten in einem 'Multiproblemviertel' hinter einer kleinen Kapelle erwartet hätten.
Doch genau so sieht die Arbeit in der @saotiagopb aus. Bunt sind die Wände und die Kostüme der Tänzer:innen. Bunt ist auch der Alltag in den Projekträumen hinter einer kleinen Kapelle.
Kinder zwischen 3 und 5 Jahren besuchen einen Kindergarten.
Sie sind sehr lebhaft und neugierig auf uns Fremde. Die älteren Kinder überraschen uns mit einer Tanzaufführung und erklären, warum es ihnen so wichtig ist, hier gemeinsam zu proben. 'Tanz ist Kultur, ist Lebensfreude und Zusammenhalt. Es ist regelmäßig Üben, Kostüme ausdenken und sich dabei absprechen. Es ist erinnern und Kultur und Geschichte lehren. Wir verbreiten Freude, weil wir sie spüren!'
Wir erfahren, dass die Kinder, die die Escola besuchen in einem Viertel aufwachen in dem Gewalt, Hunger und Perspektivlosigkeit noch immer eine große Rolle spielen. "Nach 17h, wenn es dunkel wird, gehen viele nicht mehr vor die Tür. Taxen weigern sich in unser Viertel um fahren um Fahrgäste an ihr Ziel zu bringen", berichtet Francisa die seit über 40 Jahren im Stadtteil tätig ist.
Während der Pandemie war die Not hier besonders groß. Die Pädagoginnen übergaben Lehrmaterial und Lebensmittelpenden an die Kinder und ihre Familien, auch um in Kontakt mit ihnen zu bleiben.
In all diesen Sorgen versuchen Francisca und ihr Team den Alltag im Viertel ein wenig bunter zu machen.
Wir finden es ist ihnen total gelungen!
Oder was sagt ihr, wenn ihr diese Bilder seht?
26. März 2024
Wie viel 'Projekt' ist auf wenigen Quadratmetern Raum möglich? Wie @acvidapb beweist: Sehr viel!
Gitarrenunterricht, Geigenunterricht, Nachhilfe in Mathe und Portugiesisch für rund 70 Kinder klingt schon nach sehr viel Projekt in nur einem Raum?
Zum Glück gibt es noch einen zweiten Raum, nämlich eine Backstube und Küche. Hier haben bereits dutzende Frauen Backkurse belegt, gelernt Kuchen kunstvoll zu dekorieren und das alles mit naturbelassenen Lebensmitteln.
Leiterin Iozileine erklärte, wie aus einer Kooperation mit Franziskanerpatern und Kinderkatechese die Idee entstand eine permanente Institution der Kinder- und Jugendförderung. Aus der ersten Anschubfinanzierung des Aktionskreis @paterbeda in Kooperation mit einem BMZ-Projekt wurde die Küche gebaut. Das produzierte Gebäck wird verkauft und der Erlös in neues Material umgesetzt. So konnten erste Kurse starten. Es folgte der zweite Raum für weiter Aktivitäten. Iozileine hofft noch in diesem Jahr ein Vordach zu installieren, damit es einen sonnengeschützten Spielplatz für die Kinder zwischen 7 und 17 Jahren gibt.
'Wir wachsen langsam. Aber wir wachsen. Klein anfangen und am Ende ganz große Arbeit leisten, das ist unsere Vorgehensweise!'
Es war schön zu erleben mit welchem Enthusiasmus und welcher Energie das Team hier in Alhandra arbeitet, welche Zukunftsvisionen es gibt und wie die Mitarbeitenden geduldig einen Schritt nach dem anderen gehen.
Wir schauen gespannt beim Wachsen zu und hoffen euch beim Großwerden weiter unterstützen zu können! Schön, dass wir euch kennenlernen durften!
25. März 2024
Das steht nicht nur am Eingang des nächsten Partnerprojektes das wir besuchen, der @afgcabedelo sondern das sagen uns alle Projektpartner:innen.
"Wir haben in Brasilien keine Projekte!"
erklärten Pater Beda und Udo Lohoff häufig.
Was sie damit meinten, das erleben wir hier. Beide sagten immer:
"Wir arbeiten überall mit Partner:innen und Freund:innen! Respektvoll, vertrauensvoll und auf Augenhöhe."
Diese Haltung erklärt die Wichtigkeit der gegenseitigen Besuche der deutschen und der brasilianischen Gruppen.
Überall wo wir kommen spüren wir:
Wir sind hier nicht als 'Urlauber'. Wir sind zu Besuch bei Freund:innen. Der Empfang ist immer herzlich. Es wird umarmt, es wird geredet und gelacht. Wo Sprache eine Barriere ist überwinden Gesten und Lächeln diese.
Wir erleben die Freude des Wiedersehens und teilen unseren Schmerz.
Uns verbinden Erlebnisse, Erinnerungen und Weggefährt:innen. In unseren Herzen und Gedanken sind Udo Lohoff und Pater Beda immer dabei! ❤️🇧🇷❤️ Wir sprechen auch viel über die Zukunft des Aktionskreis. Wie kann es weiter gehen? Unser Besuch ist in diesen Tagen ein Hoffnungszeichen: Es ist so viel mehr als ein 'Projektbesuch'.
Wir sind hier und schaffen neue Verbindungen, stärken so die Deutsch-Brasilianische Freundschaft! Wir zeigen: Gemeinsam geht es weiter! Gut, dass wir da sein dürfen!
24. März 2024
"Sag ja zu den Überraschungen, die deine Pläne durchkreuzen, deine Träume zunichtemachen, deinem Tag eine ganz andere Richtung geben – ja vielleicht deinem Leben. Sie sind nicht Zufall. Lass dem himmlischen Vater die Freiheit, deine Tage zu bestimmen."
~ Dom Hélder Câmara ~
Könnte ein Zitat besser beschreiben, wie wir das Leben in Brasilien erleben? Das Zitat stammt von
Dom Hélder Câmara, der für unsere Projektpartner:innen ein wichtiges Vorbild und ein leuchtendes Beispiel der Fürsorge und Nächstenliebe war. Er war von 1964 - 1990, also auch in der Zeit der Militärdiktatur, Erzbischof von Olinda und Recife. Câmara gründete die ersten kirchlichen Basisgemeinden in Brasilien. Er gehörte zu den profiliertesten Vertretern der Befreiungstheologie.
Heute waren wir auf seinen Spuren unterwegs. Zunächst feierten wir die Heilige Messe an seinem Wirkungsort in Recife. Am Nachmittag besuchten wir seine Grabstätte in Olinda.
Im Austausch über sein Wirken und die Bedeutung für die brasilianischen Partnerprojekte haben wir viel neues Gelernt und über Glauben, Nächstenliebe und die aktuelle Situation der Kirche in Brasilien und Deutschland gesprochen! Wir sind dankbar für diese Erfahrung!
23. März 2024
"Die 'Turma do Flau' war stets dein Wohnzimmer in Brasilien!" so schrieb Aurietta in ihrem Kondolenzbrief zum Tod von Udo Lohoff.
Heute sitzen wir hier in diesem Wohnzimmer, Udo. Wir hätten dich so gern in unserer Mitte. Dein Lachen, deine freundliche Art und auch deine ernsthaften Fragen und kritischen Einordnungen fehlen uns so sehr.
Wir sitzen hier, denken an dich und auch an Pater Beda.
Und plötzlich spüren wir: Irgendwie seid ihr ja noch da!
Udo und Pater Beda, ihr habt uns an diesem Ort, eurem Wohnzimmer, zusammengeführt!
Ihr seid bei uns, in den Geschichten, die wir von euch erzählen, in den Umarmungen und in unserer Freude über das Zusammentreffen.
Das hier, das sind Begegnungen, die es ohne euch nie gegeben hätte. Ihr seid uns vorausgegangen. Wir gehen euren Weg mit Demut und voller Respekt vor eurem Lebenswerk weiter.
Wir spüren, dass hier tatsächlich so etwas wie das Wohnzimmer des Aktionskreis Pater Beda und des Netzwerk @redesolivida ist, denn hier ist Platz für all diese Gefühle. Wir fühlen uns als kämen wir nach Hause - obwohl fast alle zum ersten Mal hier sind.
Wir sind hier, weil ihr es wart.
Weil ihr noch immer da seid, noch spürbar seid, feiern wir die Freundschaft, das Leben. Wir machen vertrauensvoll und mit Dankbarkeit gemeinsam weiter! Wir füllen das Wohnzimmer mit allem, was Leben ist. Mit Trauer und Vermissen. Mit Erinnerungen und mit Zukunftsvisionen. Mit Zuversicht und Freude! #amigosparasempre
23. März 2024
Heute durften wir mit der Turma do Flau das Stück Land besuchen, auf dem in Kooperation mit der MST Kindern, Jugendlichen und uns Besucher:innen nahe bringen, warum das Theme Ernährungssicherheit uns alle angeht. Wir haben viel über die Realitäten Land-Stadt erfahren und gehen mit der Erkenntnis, dass wir eigentlich ein Stückchen Amazonien auf dem Teller haben, wenn wir Steak essen.
'Hoffnung durch Handeln' ist schon lange ein Leitspruch des Aktionskreis Pater Beda. Getreu diesem Motto haben heute alle bei einem Arbeitseinsatz angefasst, Macaxeira geerntet, Auberginen und Salat gepflanzt, Beete geharkt und Kompost verteilt.
Geruht hat hier also heute hier nur einer: Pretinho, der Hund ;)
Wir ließen uns danach erklären, warum die Landlosenbewegung Kurse für Stadtkinder anbietet. 85% der Brasilianerinnen leben in der Stadt. Sie kaufen ihre Lebensmittel im Supermarkt und denken häufig nicht darüber nach, woher ihr Nahrungsmittel kommen.
Gesunde Ernährung, ökologischer Anbau, Themen die uns alle angehen, da die Ernährungssicherheit vom Land abhängt.
Die Komplexität des Themas lässt nicht zu, darüber hier zu berichten, aber wir alle haben diesen Austausch als sehr wichtig wahrgenommen und viel dazugelernt!
22. März 2024
Unser Besuch bei der Partnerorgnisation @casa_menina_mulher wurde zu Beginn mit einer Trommeleinlage jugendlicher Mädchen gestartet.
Die beeindruckende Stärke, die diese Mädchen dabei gezeigt haben, hat bei uns allen sofort eine tiefe Bewunderung ausgelöst.
Das Projekt wird von Frauen für Frauen und Mädchen im Alter von 6-18 Jahren geleitet. Mit Hilfe von Literaturunterricht, das bereits eben erwähnte Trommeln, politische Aufklärungsarbeit, Therapieangebot und Informatikunterricht wird den Frauen und Mädchen einen Zugang zu sich selbst und ihren Rechten geboten.
Betont wurde auch nochmal, dass auch die Mütter der Kinder durch dieses Projekt entlastet werden, da sie so die Zeit haben, arbeiten gehen zu können.
Das ,Haus der Frauen und Mädchen’ ist Ort des Schutzes, der Liebe und Toleranz, das den Frauen und Mädchen die oft nicht vorhandene, aber notwendige Sicherheit bietet.
Vor allem ist nochmal mit einer ausdrücklichen Deutlichkeit kommuniziert worden: Um für seine Rechte zu kämpfen muss Frau sie kennen!
Am Ende haben einige von uns noch in dem dort vorhandenen Shop, selbstgemachte Kunst der Frauen und Mädchen gekauft.
22. März 2024
Das jüngste Mitglied im RedeSolivida - auch hier wurden wir so herzlich in Empfang genommen, wie wir es von den Brasilianer:innen nun schon gewöhnt sind.
Die Freude über unseren Besuch und die Wichtigkeit, Begegnungen dieser Art konnten wir mehr als deutlich spüren.
Die vielfältigen Möglichkeiten, die dieses Projekt den Kindern zu bieten hat, gehen von kulturellen Tänzen, kreativen Aktivitäten, wie zum Beispiel das Gestalten bunter Skulpturen bis zu einem Gemeinschafts-Garten.
Roberta erzählte uns, dass sie vor über 40 Jahren mit sechs Kindern, in ihrem Wohnzimmer, mit dieser Arbeit begonnen hat. Schnell kamen mehr und mehr Kindern dazu, bis sie schließlich vor 35 Jahren mit finanzieller Unterstützung, diesen Ort zur Verwirklichung des Projektes kaufen konnten.
Seit dem ist es ein Zufluchtsort, ein Symbol der Hoffnung und Wurzel von einer sicheren Zukunft vieler Kinder.
Einige Erzieher, die nun heute im CAMM arbeiten, waren schon als in diesem Projekt.
Obrigada por nos permitir estar com vocês!
22. März 2024
... das sind die drei Begriffe, die uns spontan einfielen als wir noch einmal über unseren Besuch auf der Insel Gottes @ilhadedeus.oficial sprachen.
Fischfang
ist für 90% der Bewohner:innen der Insel in Recife die Lebensgrundlage. Der Fluss ist Lebensgrundlage und größter Feind zugleich. Wo früher Pfahlbauten standen sind heute feste Häuser durch das Programm 'minha casa minha vida' (Mein Haus, mein Leben) entstanden. Der Wohnraum gibt Stabilität, doch die Lebensrealität bleibt prekär. Die Fischer:innen sind abhängig von ihrem Fangerfolg der stark vom Zustand des Flusses abhängt. Die Folgen der globalen Erwärmung sind spürbar.
Frauen
prägten und prägen das Gesicht der Insel Gottes. Ihnen zu Ehren heißt die einzige Brücke die auf die Insel führt 'Sieg der Frauen'. Frauen tragen auch in Brasilien häufig schwer. Sie sind häufiger Opfer (sexualisierter) Gewalt, pflegen Kinder, Kranke und Alte und tragen zum Familieneinkommen bei. Sie erfahren Unterdrückung und Ausgrenzung. Auf der Insel treffen sie sich in einem geschützten Raum, werden kreativ und unterstützen einander. Sie reden über ihre Erfahrungen und unterstützen sich bspw. bei einer Trennung, auch indem sie weitergehende Hilfen organisieren, bspw. Rechtsbeistand. Gemeinsam sind sie stark, setzen sich für ihre Rechte ein. Heute, so sagt Nalvinha, sind es auch die Frauen die auf der Insel das Sagen haben.
Freude
sehen und spüren wir bei jedem Schritt. Kinder die in einer inklusive Fußballmannschaft spielen. Kleinkinder die in einer staatlichen Kita singen und spielen. Nachbar:innen, die sich aushelfen, Fischer die uns lachend ihren Fang anbieten und den wit zu gern kaufen würden, wenn wir nur wüssten wie wir ihn frisch nach Deutschland bekommen würden.
Freude, die uns zeigt dass Hilfe zur Selbsthilfe auf der Ilha de Deus keine Phrase ist, sondern Realität. Freude über den Besuch, den Austausch und den wunderbaren gemeinsamen Moment.
Wir sind beeindruckt von der Gemeinschaft und dem Frieden, den wir auf der Ilha spüre. Wir sind bestärkt darin, dass gemeinsam so viel möglich ist um die Welt ein kleines Stück besser zu machen! Welche Freude!
21. März 2024
heißt es nicht nur auf der Dachterrasse der Gemeinschaftsgärten in der Gemeinschaft der kleinen Propheten in Recife.
Demetrius Demetrio ist der Gründer, doch es ist ihm wichtig, dass er nicht der "Chef" ist.
"Wir müssen unser Wissen teilen, damit wir es vermehren. Wir müssen uns breit aufstellen, damit wir viele Möglichkeiten haben. Wir müssen verschiedene Angebote haben, damit unsere offene Tür vielen zu Gute kommt!" Weitblick. Ein Blick über den Tellerrand.
Darum gibt es hier heute einen Gemeinschaftsgarten auf dem Dach. Aber auch einen Computerraum in der 1.Etage. Am Samstag finden Frauen einen Schutzraum, sie arbeiten an Kunstprojekten und vernetzen sich darüber. Sie verarbeiten darüber Gewalteerfahrungen und stärken sich. Psychologische Unterstützung ist vorhanden.
Unter der Woche ist das Haus voller Kinder und Jugendlicher. Neben einer festen Gruppe, die sich regelmäßig trifft, gibt es auch offene Angebote. Beim gemeinsamen Mittagessen gibt es Dienste und jede Person die isst, spült den eigenen Teller. Verantwortung beginnt im Kleinen.
Demetrius hat als Streetworker begonnen. Über Jahre hat er und hat sich die Gemeinschaft der kleinen Propheten weiter entwickelt. Wir sind beeindruckt, was aus seiner Idee geworden ist und freuen uns seine Arbeit weiter zu begleiten!
21. März 2024
steht auf den bunten Plakaten, mit denen wir an der 'Turma do Flau' in Recife begrüßt werden.
Verständnis entsteht durch gegenseitiges Kennenlernen, durch das Erfassen und Miterleben der verschiedenen Lebensrealitäten.
Partnerschaftlich handeln wir, wenn wir unser Tun und Sein wertschätzen. Wenn wir verstehen: Es geht nur gemeinsam!
Vertrauen wächst in der Begegnung und indem wir uns wirklich aufeinander einlassen.
Freundschaften entstehen, wenn wir unsere Türen und unsere Herzen öffnen.
Danke liebe Freund:innen, für den herzlichen Empfang. Danke, dass ihr uns eure Türen öffnet.
Wir kommen mit weit offenen Herzen und freuen uns darauf, unsere Freundschaft zu feiern!
Wir halten zusammen. Jede:r gibt was in den eigenen Möglichkeiten liegt.
Amigos para sempre! (Freunde für immer!)
21 de março de 2024
stellt jemand beim Warten in der Visumschlange fest.
Die Wärme und die hohe Luftfeuchtigkeit in Brasilien sind ungewohnt. Die Beschilderungen und das Stimmengewirr sind es auch.
Alles ist irgendwie hektisch und gleichzeitig viel entspannter als wir es noch in Düsseldorf erlebt haben. Alles anders - dabei haben wir den Flughafen noch nicht einmal verlassen.
Wir haben uns lang auf diese Reise gefreut und vorbereitet. Schlagartig wird uns klar: Wir sind wirklich da. Wir sind in Brasilien!
Auf das, was wir hier fühlen konnten wir uns nicht vorbereiten.
Wir können es nur aufsaugen, uns darauf einlassen und mit ganzem Herzen dabei sein.
Alles ist hier anders. Sogar der Geschmack der Luft.
Und wir ahnen: Wir selbst werden andere sein, wenn wir zurück kommen!
20. März 2024
Und jetzt geht es los!
Von Düsseldorf über Lissabon fliegen wir zu unserem ersten Stopp: Nach Recife!
Schwester Aurietta und Schwester Denise erwarten uns und besuchen mit uns die anderen Institutionen und Freunde in Recife!
Wir sind gespannt, aufgeregt und voller Vorfreude!
20. März 2024
Für elf Freundinnen und Freunde des Aktionskreis @PaterBeda heißt es am Mittwoch, 20.03.2024: Auf nach Brasilien!
Wir machen uns auf den Weg, doch einer fehlt: Udo Lohoff.
Ende Januar wichen unsere Neugierde und Vorfreude großer Bestürzung und Trauer. Udo, der den Partnerbesuch geplant hatte, verstarb unerwartet und viel zu früh.
Sollten wir ohne Udo überhaupt reisen? Zu groß erschien die Lücke, die er hinterlässt.
Doch Udo selbst war es, der immer wieder sagte: "Wir müssen gemeinsam weiter machen. Immer wieder!" - Darum fahren wir!
Wir freuen uns auf das von ihm geplante Programm, das unsere brasilianischen Freund:innen mit uns umsetzen.
Wir ahnen, dass diese Reise auch traurig wird. Udo wird überall fehlen.
Doch vertrauen wir darauf, dass er unseren Weg schützend begleitet und alles gut vorbereitete.
Mit unserem Besuch zeigen wir auch:
Der Aktionskreis Pater Beda macht weiter!
Wir werden hier von unseren Erlebnissen berichten und dich so mit auf die Reise nehmen.
Wir freuen uns, wenn du liest, likest, teilst (denn #teilenhilft) und kommentierst und hoffen dich mit unserer Begeisterung für Brasilien anstecken zu können!
Und jetzt: Vamos!
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