Rund 1000 Gäste erlebten vor der Klosterkirche eine eindrucksvolle Feierstunde, in der zahlreiche Redner das Lebenswerk des 77-jährigen Franziskaners würdigten.
Gronau/Kloster Bardel -
Eine restlos überfüllte Klosterkirche, ein nicht enden wollender Strom von Gratulanten und ein sichtlich bewegter Jubilar: Mit rund 1000 Gästen hat der Franziskanerpater Beda am Sonntag sein Goldenes Priesterjubiläum gefeiert.
„Die Größe des Franziskus war sein Kleinsein – und das ist auch dein Selbstverständnis“, würdigte Pater Wilhelm Ruhe für die Franziskanergemeinschaft Bardel die Bescheidenheit Bedas. Eindrucksvoll unterstrich er zudem dessen Wirken in Brasilien mit der Beschreibung einer Szene: „Du standest im Habit vor den Gitterstäben des Gefängnisses und sprachst zu den Gefangenen. Diese Szene steht für dein ganzes Lebenswerk.“ Beda sei es in Wort und Tat immer darum gegangen, „Menschen aufzurichten, die am Boden zerstört sind – vor allem in deinem Land Brasilien“. Pater Wilhelms Fazit mit Blick auf den Mitbruder: „Du hast aus der frohen Botschaft eine frohe Praxis gemacht.“
Für die Diözese Osnabrück würdigte Dieter Tewes, Leiter Missionarische Dienste/Missio, das Engagement des 77-jährigen Jubilars: „Du hast Breitenwirkung erzielt, viele Menschen motiviert und durch Dein Tun missionarisches Bewusstsein wachsen lassen.“
Als Beispiel für das „gelebte Evangelium“ und als Vorbild für die „junge Mannschaft“ bezeichnete Pater Osmar Gogolok, Provinzdelegat der Nordbrasilianischen Franziskanerprovinz in Deutschland, das Wirken Bedas. Er rief dazu auf, Bedas „Sozialgen weiterzutragen in die Herzen der Menschen“.
Ulrich Jost-Blome dankte dem Jubilar für dessen Arbeit in seinen unzähligen Projekten. Beda sei das „personifizierte Recycling“, so der Leiter des Referates Weltkirche des Bistums Münster. Und ein Mann, der es verstanden habe, „die Verkündigung des Glaubens und die Entwicklungspolitik zu vereinen“. „Brasilien hat Pater Beda geprägt, aber Pater Beda auch Brasilien“, betonte Jost-Blome: „Der Name zaubert dort ein Leuchten in das Gesicht der Menschen.“
„Engagement voller Leidenschaft“, attestierte Bedas Bruder, Dr. Ernst Vickermann, dem Jubilar im Namen der Familie und dankte zugleich für „selbstlosen und unermüdlichen Einsatz“. Beda sei in seinem Wirken „für die Menschen bestellt“. Der Wunsch der Familie: Dass Beda auch weiterhin „Vorbild und Wegweiser für viele Menschen ist.“
Mit eindrucksvollen Worten hatte zuvor im Gottesdienst Schwester Aurieta, mit der Pater Beda seit mehr als 30 Jahren in Brasilien arbeitet, das Wirken des Franziskaners beschrieben: „Pater Beda lachte und weinte in diesen 50 Jahren mit uns. Er hat an uns geglaubt und mit uns gegen Hoffnungslosigkeit gekämpft, da er auf ein größeres Projekt für eine gerechtere Welt vertraute, das andere Orte mit einschließt und ihre Besonderheiten und Unterschiede respektiert.“
Musikalisch wurden der Gottesdienst und die Feierstunde unter freiem Himmel durch einen Kreis junger Familien aus Münster mitgestaltet, die sich Beda aus Zeiten gemeinsamer Portugal-Fahrten verbunden fühlen.
Der Jubilar verabschiedete seine Gäste nach vielen weiteren Grußworten schließlich mit einem für ihn typischen schlichten „Danke“. Das Engagement für die Mitmenschen sei ihm immer ein besonderes Anliegen gewesen. In das Formular, in dem Mitte der 1950er-Jahre nach dem Grund für den Eintritt in den Franziskanerorden gefragt wurde, schrieb Beda damals: „Pro Hominibus – für die Menschen bestellt“. Und Pater Beda hat Wort gehalten.
„Großartiges franziskanisches Zeugnis“
1000 Gäste gratulierten Pater Beda zum Goldenen Priesterjubiläum
Kloster Bardel - Rund 1000 Menschen haben am Sonntag im Kloster Bardel mit Pater Beda dessen Goldenes Priesterjubiläum gefeiert.
Einem Festgottesdienst in der überfüllten Klosterkirche schloss sich eine Begegnung mit dem engagierten Franziskaner-Pater auf dem Gelände vor der Klosterkirche an. In Grußworten würdigten Sprecher die Verdienste Bedas für die Entwicklungsarbeit in Brasilien. Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode gratulierte dem 77-jährigen Ordensmann in einer Grußbotschaft – übermittelt von Domkapitular Strodt – zum Priesterjubiläum und zu einem „großartigen franziskanischen Zeugnis, das nachhaltig wirkt.“ | Bericht folgt
Westfälische Nachrichten
Gronau, 3. September 2012