Das 40. Treffen des Netzwerkes SoliVida findet in Xerem, Rio de Janeiro statt. Alle 33 Organisationen senden Vertreter und Vertreterinnen, um zwei Tage lang anstehende Themen für das Netzwerk zu besprechen und zu diskutieren. Es geht um die nachhaltige Wirkung der Arbeit des Netzwerkes und welche Chancen und Risiken es gibt. Verschiedene Redebeiträge und Analysen ermöglichen einen spannenden Austausch. Das Team des Menschenrechtszentrums (CDHN) in Nova Iguacu hat das Treffen mit sehr viel Liebe perfekt koordiniert.
Am ersten Tag stellte Hudson Silva Rodrigues eine Konjunkturanalyse vor und ordnet diese Ergebnisse für die Organisationen und ihre Arbeit ein. Welche Chancen und Risiken bestehen, auf was sollten die Organisationen vorbereitet sein? Diese Eindrücke hatten Einfluss auf die folgende Gruppenarbeit und die Frage, was die Institutionen sich für das Netzwerk und die Zukunft vorstellen. Was sind Ziele und Themen, die im Fokus stehen? Wie können sie möglichst stark in der Gesellschaft wirken.
Die Wünsche für das Netzwerk wurden in einer „Rede da Saudade“ gesammelt. Rede bedeutet Netz und ist gleichzeitig das Wort für Netzwerk und Hängematte. Über der Hängematte der Sehnsucht hingen Bilder von Personen, die das Netzwerk nachhaltig geprägt haben, unter anderem Beda und Udo. Sie sind in Gesprächen und Diskussionen immer präsent und die enge Verbindung und der große Verlust ist sehr präsent.
Zwischen den verschiedenen Themenblöcken wird getanzt, gesungen und das Gemeinschaftsgefühl gestärkt. Der Abend endete mit einer Samba Gruppe, schließlich sind wir immer noch in Rio de Janeiro.
Der zweite Tag startet mit einem Vortrag des Staatssekretärs Bruno Renato Teixeira vom Ministerium für Menschenrechte und Staatsbürgerschaft. Es ist eine große Ehre, dass er das gesamte Treffen mit uns verbringt, und es zeigt seine Begeisterung und Anerkennung für die Arbeit des Netzwerkes. Er berichtet über die Herausforderungen, die sie durch die fehlenden Mehrheiten im Kongress haben und über den geringen Haushalt, den das Ministerium für Menschenrechte hat. Er berichtet von Plänen, in denen es darum geht, dass sichergestellt wird, dass jedes Kinder registriert wird und damit seine Rechte einfordern kann. Er lädt das Netzwerk nach Brasilia ein, um in verschiedene Ministerien zu sprechen und Veränderungen anzustoßen. Im Anschluss gibt es einen intensiven Austausch. Alle Organisationen stellen sich und ihre Arbeit vor, berichten von Problemen und Herausforderungen. Er hört zu, fragt nach und bietet Unterstützung vor Ort an. Er möchte enger mit dem Netzwerk zusammenarbeiten, weil die Organisationen einen Zugang zu einem großen Teil der Bevölkerung haben. Das Vertrauen in Politiker ist begrenzt. Aber wir sind zuversichtlich, denn er ist lange mit Schwester Henriqueta befreundet.
Ein weiteres Highlight des Treffens heute waren die Ergebnisse der Ex-Postevaluation. Alle drei abgeschlossenen BMZ-Projekte und das Netzwerk selbst wurden von einer externen Agentur evaluiert. Manche Projekte sind vor 10 Jahren gestartet und so war es wirklich spannend zu sehen, ob und wie diese Projekte bis heute wirken. Die Ergebnisse waren sehr positiv. Aus Setzlingen wurden Bäume, Gärten wirken bis heute in die Gemeinschaft und die Gruppen spüren die positiven Auswirkungen. Auch die Arbeit und die Gemeinschaft des Netzwerkes wurden evaluiert. Es gab sehr viele positive Ergebnisse. Unsere Hilfe kommt an und wirkt langfristig. Das freut uns sehr. Die Agentur nannte uns zusätzlich auch Dinge, die wir im Netzwerk und in den Projekten anpassen und optimieren können.
Nach der Mittagspause waren Bernward Wigger und Theresa Rottmann vom Aktionskreis aus Deutschland zugeschaltet. Sie berichten dem Netzwerk über das vergangene Jahr, die aktuellen Strukturen und Herausforderungen. Theresa erläuterte Vorschläge dazu, wie die Zusammenarbeit zwischen dem Aktionskreis und dem Netzwerk vereinfacht und optimiert werden kann. Schließlich nutzten verschiedene Vertreterinnen und Vertreter die Chance, um über Probleme zu berichten und einen Dank an das Team in Deutschland und alle Unterstützerinnen und Unterstützer auszusprechen. Das Treffen endete mit klassischen Dingen, wie der Kassenprüfung und organisatorischen Absprachen.
Es waren intensive, informative Tage, die das Gemeinschaftsgefühl gestärkt haben und uns positiv auf ein weiteres Jahr SoliVida einstimmen.
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