LULA WIRD ZUM PRÄSIDENTEN VON BRASILIEN GEWÄHLT UND GARANTIERT, DASS ER DEM LAND FRIEDEN BRINGEN WIRD
Erste Einschätzung von
Anna Maria Althelmig für den Aktionskreis:
Aus den ersten beiden Amtszeiten wissen wir, dass unter Lula Planungssicherheit für die Nichtregierungsorganisationen - den NGOs gegeben war. Und dass er viele soziale Programme auf den Weg
gebracht hat, die den sozialen und wirtschaftlichen Aufstieg für die Ärmsten der Armen ermöglicht haben. Darum ruht die Hoffnung unserer Partner:innen auf Lula. Die Freund:innen und Partner:innen
unserer Institutionen zeigen sich erfreut über den Wahlsieg des Kandidaten der PT. Die NGOs hatten unter der Regentschaft von Bolsonaro alle Planungssicherheit verloren, wurden teils in ihrer
Arbeit behindert und bedroht. Sie erhoffen sich durch die erneute Wahl von Lula Planungssicherheit und Kontinuität für die Arbeit.
Mit großer Sorge berichten sie jedoch auch von einer tiefen politischen Spaltung der Gesellschaft, die teils bis in die eigenen Familien hereinreicht. Wichtig ist deshalb das Signal, das Lula in
seiner ersten Rede sendet (Ausschnitt siehe unten). Er möchte ein Präsident aller Brasilianer:innen sein. Seinen Sieg sieht er vor allem als einen Sieg der Demokratie.
Wir als Aktionskreis werden die
Geschehnisse weiterhin kritisch beobachten und hoffen mit unseren Partner:innen vor Ort, dass Lula an seine alten Erfolge wie das Null-Hunger-Programm anknüpfen kann, trotz der gespaltenen Lager.
Wir hoffen, dass es ihm gelingen kann, das tief gespaltene Volk zum Wohle aller wieder näher zusammen zu bringen!
Ausschnitt aus seiner ersten Ansprache nach dem Wahlsieg, auf der großen Avenida Paulista in São Paulo:
„Dies ist kein Sieg für mich oder für die PT (Arbeiterpartei) oder für die Parteien, die mich in diesem Wahlkampf unterstützt haben. Es ist der Sieg einer großen demokratischen Bewegung, die sich über politische Parteien, persönliche Interessen und Ideologien hinweg gebildet hat, damit die Demokratie den Sieg davonträgt.
An diesem historischen 30. Oktober hat die Mehrheit des brasilianischen Volkes deutlich gemacht, dass sie mehr - und nicht weniger - Demokratie will.
Sie wollen mehr - und nicht weniger - soziale Integration und Chancen für alle. Sie wollen mehr - und nicht weniger - Respekt und Verständnis zwischen den Brasilianern. Kurz gesagt, sie wollen mehr - und nicht weniger - Freiheit, Gleichheit und Geschwisterlichkeit in unserem Land.
Das brasilianische Volk hat heute gezeigt, dass es mehr will als nur das Recht, dagegen zu protestieren, dass es Hunger hat, dass es keine Arbeit gibt, dass der Lohn nicht ausreicht, um ein menschenwürdiges Leben zu führen, dass es keinen Zugang zu Gesundheit und Bildung hat, dass es kein Dach über dem Kopf hat, unter dem es leben und seine Kinder in Sicherheit aufziehen kann, dass es keine Zukunftsperspektiven gibt.
Das brasilianische Volk will gut leben, gut essen. Sie wollen einen guten Arbeitsplatz, ein Gehalt, der stets über der Inflationsrate liegt, sie wollen ein gutes Gesundheitswesen und eine gute öffentliche Bildung.
Sie wollen Religionsfreiheit. Sie wollen Bücher anstelle von Waffen. Sie wollen ins Theater gehen, ins Kino, Zugang zu allen Kulturgütern haben, denn Kultur nährt unsere Seele.
Das brasilianische Volk will wieder Hoffnung haben.
Das ist mein Verständnis von Demokratie. Nicht nur als ein schönes Wort, das im Gesetz steht, sondern als etwas Greifbares, das wir täglich spüren.
Diese Demokratie im weitesten Sinne des Wortes hat das brasilianische Volk heute an der Wahlurne gewählt. Für diese echte, konkrete Demokratie haben wir uns während unserer gesamten Kampagne eingesetzt.
Und es ist diese Demokratie, die wir jeden Tag in unserer Regierung aufzubauen versuchen werden. Mit einem Wirtschaftswachstum, das sich auf die gesamte Bevölkerung verteilt, denn so sollte die Wirtschaft funktionieren - als ein Instrument zur Verbesserung des Lebens aller und nicht zur Aufrechterhaltung von Ungleichheiten.“
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Lauro Silva (Dienstag, 01 November 2022 16:08)
Apropos, das Leben außerhalb Brasiliens ist ein Wunder.