Heute Morgen stand zunächst ein Besuch beim Diözesanbischof von Crato, Dom Magnus Lopes, auf unserem Tagesprogramm. Bischof Magnus wurde erst kürzlich neu in sein Amt eingeführt. Es ist eine gute und bewährte Tradition des Aktionskreises Pater Beda und seiner Projektpartner, in ständiger Kommunikation und direktem Austausch mit den kirchlichen Amtsträgern und Gemeinden vor Ort zu sein, um so den Projekten den Aktionskreises eine zusätzliche Unterstützung und neue Partnerschaften zu ermöglichen. So diente auch der heutige Besuch beim Dözesanbischof in Crato in erster Linie dem gegenseitigen Kennenlernen, der persönlichen Wertschätzung und Vergewisserung, auch zukünftig vertrauensvoll zusammenarbeiten zu wollen. Natürlich wurden auch besondere Probleme und Fragen der Kirche vor Ort in Brasilien und auf weltkirchlicher Ebene angesprochen, u.a. - vor dem Hintergrund der Beschlüsse der Amazonas-Synode - die Haltung von Papst Franziskus zur Option für die Armen und zur Rolle der Frau in der Kirche. Diese Fragen und Probleme waren auch Gegenstand weiterer und vertiefter Gespräche unserer Besuchsgruppe während des Tages.
Im Anschluss daran besuchten wir noch einmal das Projekt „Nova Vida“, in dem wir am Abend zuvor so herzlich empfangen worden waren und Begegnungen mit ehemaligen Kindern und Jugendlichen des Projektes hatten, die uns noch lange in Erinnerung bleiben werden.
Dort wurde uns die Arbeit des Projektes - das besondere Förderprogramm für Kinder und Jugendliche aus schwierigen sozialen Verhältnissen - in Anwesenheit von Socorro Xenofonte ausführlich dargestellt. Das Projekt „Nova Vida“ lässt zurzeit insgesamt 304 Kindern und Jugendlichen eine zusätzliche Unterstützung zur persönlichen Entwicklung und schulischen Förderung zukommen; dafür wurden 26 Lehrer und Erzieher angestellt, deren Gehälter von der Stadt Crato übernommen werden. Ebenfalls werden die Kosten für ein Angebot zur Gesundheitsförderung sowie für einen psychologischen Beratungsdienst von der Stadt Crato übernommen. Auf ein besonderes Interesse unserer Besuchergruppe stieß die Bepflanzungsaktion des Projektes auf beiden Seiten der Bahnschiene in unmittelbarer Nachbarschaft des Projektes „Nova Vida“, wo sowohl Heilkräuter und medizinische Pflanzen als auch Pflanzen zur Begrünung des Geländes angepflanzt wurden; diese Aktion stand im Rahmen des vom BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) geförderten Projektes „Säen und Ernten“ im Jahre 2016.
Zum Mittagessen im Projekt waren auch der Bürgermeister José Ailton de Sousa Brasil und Vertreter der Stadt eingeladen. Auch diese alte und bewährte Tradition der Zusammenarbeit mit örtlichen Vertretern der Politik komme, so erfuhren wir, letztlich immer wieder der konkreten Projektarbeit vor Ort zugute; denn Lobbyarbeit sei auch für die Unterhaltung und Zukunftssicherung der Projekte von großer Bedeutung. Von dem nach dem Mittagessen von einer Gruppe des Projektes „Nova Vida“ aufgeführten musikalischen Rollenspiel zum Thema: „Wer Hunger hat, kann nicht warten“ fühlten sich sowohl die Vertreter der Stadt als auch unsere Besuchergruppe sehr angesprochen und betroffen.
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