In Campina Grande besuchten wir den „Verein für menschliche Entwicklung“. Dieser wurde zunächst von Franziskanern gegründet und liegt heute in der Trägerschaft der Diözese von Campina Grande; ihr Präsident ist der Pfarrer der dortigen Gemeinde. Der „Verein für menschliche Entwicklung“ ist eine Anlaufstelle für Kinder und Erwachsene, die hier ein umfangreiches Bildungs-, Kultur- und Weiterbildungsangebot erhalten; dieses wird seit Jahren vom Aktionskreis Pater Beda unterstützt. Im Rahmen des Projektes „Solidarität verbindet“ übernimmt das BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung) auch hier in Zusammenarbeit mit dem Aktionskreis Pater Beda eine Kofinanzierung für ein Kursangebot zur Vermittlung von Grundkenntnissen zur gesunden Ernährung und zur Vermittlung und Bewahrung regionaler Kultur und Förderung künstlerischer Fähigkeiten. Der Empfang im „Verein für menschliche Entwicklung“ war für unsere Besuchergruppe überwältigend: ein Willkommenslied der jüngsten Schülergruppe und eine Trommlereinlage der Fanfarengruppe des Vereins ließen uns schnell hineinnehmen in eine Oase besonderer menschlicher Förderung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, die am Rande der brasilianischen Gesellschaft stehen. Mit Stolz präsentierten sie ihre im Unterricht und in besonderen Kursen erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten – so u.a. im Englisch- und Mathematikunterricht für Kinder und Jugendliche und in den Nähkursen für Erwachsene und Schwangere. Denn Bildung ist auch hier der „Schlüssel“ zur persönlichen und gesellschaftlichen Entwicklung; ohne diese zusätzlich im „Verein für menschliche Entwicklung“ erworbenen Fähigkeiten und erlangten Zertifikate gibt es für viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene kein Entrinnen aus dem Kreislauf der Armut. Besonders beeindruckend war für uns als Besuchergruppe nicht nur die von den Kindern und Jugendlichen ausgestrahlte Lebensfreude, sondern auch der Enthusiasmus und Idealismus der Lehrer und Angestellten des Vereins. Man merkte ihnen regelrecht an, dass sie eine Option für die Ärmsten der Gesellschaft getroffen hatten.
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