Campina Grande, 18.04.2019
Gegen Mittag, passend zum Essen, kamen wir am „Haus des Kindes“, der „Casa da Criança Dr. Joao Moura“ in Campina Grande an. Eine der Mitreisenden war besonders gespannt, weil sie zum ersten Mal nach 31 Jahren wieder am Geburtsort ihrer Tochter war. Zur großen Überraschung fanden sich noch Fotos der Neugeborenen aus der damaligen Zeit.
In dem kleinen Museum der früheren Schwesternschule werden in Vitrinen unzählige Miniaturfiguren, Püppchen, Schlümpfe, Autos, Überraschungseier und vieles mehr aus der Sammlung von Schwester Aldete aufbewahrt.
Sehr beeindruckend war die Führung durch das Kinderheim mit der Leiterin Bethania. Auf drei Etagen werden in drei Altersgruppen Kinder im Alter von wenigen Wochen bis zur Einschulung betreut. Sie bleiben tagsüber, bis sie um 17 Uhr abgeholt werden, um den Abend und die Nacht zu Hause zu verbringen.
Die "Kinderförderung Brasilien" aus Ochtrup, der Aktionskreis Pater Beda und weitere befreundete Gruppen aus Deutschland unterstützen das Projekt seit Jahren. Gerade sind die neuen Großküchengeräte aus Ochtrup im Projekt angekommen und werden in den nächsten Tagen installiert. Hierfür hatte sich auch der Verein in Ochtrup stark gemacht, mit Unterstützung des Kindermissionswerkes.
Mit diesen Spendengeldern und den Zuwendungen der Stadt lassen sich jedoch nicht alle Aufgaben bestreiten. Daher ist Bethania unermüdlich im Einsatz. Sie gewinnt Menschen dafür, für einzelne Kinder Kleidung oder Essen über einen längeren Zeitraum zu bezahlen. Sie sammelt Geld auf gewohnte Art, z.B. vor Kirchen oder Supermärkten. Mit anderen Mitarbeiter/innen des Hauses verkauft sie beim Fest des Heiligen Antonius im Juni selbst zubereitete, landestypische Speisen. Andererseits geht sie auch neue Wege und nutzt z.B. Instagram für Aufrufe, bestimmte Artikel zu schenken, die am dringendsten benötigt werden, etwa Matratzen, Handtücher, T-Shirts, Windeln. So gelingt es ihr trotz knapper Mittel, die Anforderungen der Behörden zu erfüllen, wie z. B. dass für jedes Kind zwei Handtücher vorhanden sein müssen. Sie arbeitet tagtäglich von früh bis spät und ist dabei, wie sie sagt, glücklich.
Beim späteren Gottesdienst zum Gründonnerstag wurden Kindern aus der Casa da Criança die Füße gewaschen.
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