Brief aus Campo Formoso
Wir Teilnehmerinnen und Teilnehmer des XXI. Treffens des Netzwerkes SOLIVIDA, das aus 28 Organisationen besteht und in acht brasilianischen Bundesstaaten wirkt, verteidigen die sozialen Rechte der Menschen vom Lande und in den Metropolen. Wir erkennen und respektieren die individuellen Ausprägungen, Vorlieben und Überzeugungen dieser Menschen. Der Moment unserer Zusammenkunft ist bedeutungsvoll, und während der Fortbildung zum Thema „Jugend und Teilnahme“ wollen wir uns artikulieren. Unter Analyse aller zusammengetragenen Fakten und Erfahrungsberichten der hier Versammelten fühlen wir uns gedrängt unsere Sorge über die drohenden Beschneidungen der Arbeitsrechte und Rentenansprüche, die Zerstörung der Umwelt, die Absenkung der Strafmündigkeit, die Kriminalisierung von Sozialbewegungen und deren Führungspersönlichkeiten und anderer Schmähungen zum Ausdruck zu bringen, Affronts, die unsere Verfassung nicht beachten und unseren Rechtsstaat zu zerstören versuchen.
Diese Rückschritte zersetzen die wertvolle Arbeit aller teilnehmenden Organisationen unseres Netzwerkes und sagen der Erklärung der Menschenrechte den Kampf an, welche den Schutz des Lebens, Bildung, Gesundheit, Sicherheit und die diversen Ausdrucksarten des brasilianischen Volkes in besonderer Weise zu garantieren versucht.
Auf Basis des hier Vorgetragenen erneuert das Netzwerk SOLIVIDA seinen Bund mit der Demokratie, dem Schutz des Lebens in all seinen Ausprägungen, dem Erhalt der Rechte der Verarmten und an den Rand der Gesellschaft gedrängten, dem Schutz der Umwelt, der Stärkung der Agrarökologie als Ausdruck einer Lebensweise und Produktionsform sowie der Wertschätzung der verschiedenen Ausdrucksformen unserer Volkskunst. Deshalb haben wir uns versammelt als Volk und traditionelle Lebensgemeinschaften, Sozialbewegungen und Menschen, die an eine gerechte und geschwisterliche Gesellschaft glauben und an einer Welt arbeiten, „in der Platz für alle ist“.
Wir identifizieren uns mit der christlichen Wahrheit, „dass alle das Leben haben in Fülle“, wie schon Bischof Dom Helder Camara sagte, und die göttliche Gnade beginnen möge. Die größere Gnade findet sich bei dem, der den richtigen Weg beschreitet. Aber die größte Gnade gebührt jenem, der niemals aufgibt.”
gez. Antonio Cleide Gouveia, Vorsitzender SoliVida
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Erich Rump (Sonntag, 25 November 2018 10:49)
Richtig! Was müssen wir tun: Neben unserem sozialen Engagement müssen
unsere Stimme auch in der Politik erheben und ein mächtiges Netzwerk
gründen,um die Populisten aufzuhalten.
Ferdi Kerstiens (Montag, 03 Dezember 2018 17:10)
Vielen Dank für eure Berichte! Wir verfolgen die Ereignisse in Brasilien mit großer Sorge und mit Solidarität für die vielen Basisinitiativen für die Menschen, die an den Rand gedrängt werden. Die Erklärung der vielen Organisationen möchten wir ausdrücklich unterstützen. Wir verstehen nicht, dass so viele Menschen Bolzonaro gewählt haben. Möge das Schlimmste verhütet werden! Mit adventlichen Grüßen!