Ein kurzer Besuch mit Schwester Aurieta hinter den Kulissen und Fassaden in den Straßen von Brasília Teimosa in Recife: Man wird immer wieder überwältigt von dem Optimissmus, die die Leute trotz der völligen Armut an den Tag legen. Die Alten und die Kinder sind vor allem die Verlierer in diesen „Löchern“. Wohnraum sieht anders aus. Schwester Aurieta und ihr Team hatten an dieser Stelle geholfen, dass Dach einer Hütte auszubessern und sich nun überzeugt, dass jetzt alles trocken geworden ist. Nicht alle Kinder finden einen Platz im Projekt, die Nachfrage ist auch hier groß. - Drei Generationen wohnen dort auf engstem Raum und ob man will oder nicht, kommen natürlich Aggressionen auf. Kinder fehlen nicht. Die Kirche sprach lange über die Sünde der Abtreibung, und das ist sicher richtig. Aber hier erfährt man auch, dass es eine Sünde ist, Familien im Elend ihrem Schicksal zu überlassen. Auch dort, wo Kinder in Armut und ohne Perspektive aufwachsen, muss es einen Kampf für das Recht auf Leben geben.
Wer Crack nimmt, wird kein Craque (craque = Ausdruck für einen tollen Fußballspieler)!! Wir haben am Sonntag Mittag eine Bodenzeitungs-Aktion am belebten Strand von Boa Viagem in Recife gestartet. Die Leute sollten einfach ihre Ideen, ihren Beitrag oder auch ihre Kritik zu dem hier beschrieben Thema äußern und wenn möglich aufschreiben. Es war das erste Mal, dass so etwas unternommen wurde. Mit dabei einige Freunde von der "Turma do Flau" und von der Ilha de Deus (Insel Gottes). Die Passanten hielten an, wunderten sich, dass so etwas öffentlich diskutiert werden kann, und einige beteilgten sich auch rege. Das ist eine Art der Bewusstseinsarbeit, um Themen in der Gesellschaft zu bringen. Die "Bodenzeitung" haben wir mit all' den Äußerungen behutsam eingerollt und kann jetzt auch im Schulunterricht Verwendung finden.
Auszug einiger Stimmen/Beiträge: "Ich konnte den Versuchungen der Drogen austricksen, weil ich mich im Sport realisiere"; "Der Gebrauch von Crack macht uns zu Sklaven"; "Nur durch meinen Glauben an Gott und meiner Gebete konnte ich mich befreien"; "Es braucht mehr Initiative von Seiten des Staates".
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Maria Lohoff (Dienstag, 01 Oktober 2013 19:25)
Hallo Udo,
Ist ja toll, dass die bodenzeitung so gut funktioniert hat. War bestimmt eine interessante Erfahrung. Wir probieren das hier auch noch einmal aus.
Wie wichtig unsere Solidarität mit den Menschen im Projekt von Schwester Aurieta ist, zeigt das Foto. Unglaublich!
Liebe Grüße
Maria