Die Pfarrgemeinde dort hat schon seit fast 30 Jahren eine lebendige Partnerschaft mit der St. Johannes-Pfarrgemeinde in Wietmarschen/ Grafschaft Bentheim. Vielfältige Hilfe ist bereits von Deutschland nach Brasilien gegangen und Vertreter beiden Gemeinden sind schon zu verschiedenen Partnerbesuchen hin und her aufgebrochen. Der Aktionskreis hilft seit einigen Jahren als Vermittler mit, damit die Partnerschaft auch so lebendig bleibt. Pater Beda war früher schon dort gewesen, als die Franziskaner aus Nordost-Brasilien diese Gemeinde unterhielten. Und jetzt ist immer ein Priester der Diözese für die Pfarrei verantwortlich, seit sechs Jahren Pater Francisco Teixeira, den eine Gruppe aus Wietmarschen in Begleitung von Pater Beda im letzten Jahr für eine Woche besucht haben.
Für eine solche Partnerschaft ist es sehr wichtig, dass man sich persönlich kennt und so wollte ich auch, diese Reise dazu nutzen, einmal persönlich die Partnergruppe und den Pfarrer kennenzulernen.
Bei dem nur eintägigen Besuch hat es Pater Francisco schnell geschafft, mit zu beeindrucken. Er stellt sich den pastoralen und sozialen Herausforderungen in seiner Pfarrei. Und da gibt es wirklich viel zu tun. Der größte Teil der Menschen dort hält sich nur durch Sozial-programme der Regierung über Wasser. Die Wohn- situation ist miserabel bis katastrophal und daher zeigt Pater Francisco zunächst zwei Beispiele, wie die Gemeinde, auch durch die Hilfe aus Deutschland, Familien wenigsten ein Dach ausbessern läßt, damit es nicht ständig in die Hütte regnet und an anderer Stelle hilft, dass die alleinstehende Witwe aus einem Bretterverschlag langsam zu einem festen Steinhaus kommt. Ausserdem gibt es für die jungen Leute in der Gemeinde berufsbildene Kurse in verschiedenen Handwerksberufen, Friseurinne, Schneiderinnen, leider ohne Fotos hier im Blog, weil sie gerade an diesem Tag nicht stattfanden.
Das Gesundheitszentrum, dass von der Pfarrei früher unterhalten wurde, insbesondere für Menschen, die keinen ausreichenden Versicherungsschutz hatten, soll wieder geöffnet werden. Das wird erst jetzt möglich durch die Hilfen aus Wietmarschen. Stück für Stück geht es weiter. Ein Teil soll vermietet werden und mit den Einnahmen will mithelfen, den Unterhalt des Zentrums zu sichern. Das Gebäude liegt günstig direkt neben der Pfarrkirche und dem Pfarrhaus. Auch dies ist wieder ein Zeichen für die verarmte Bevölkerung am Ort, dass sie nicht vergessen ist.
Später erfuhr ich noch von der Tätigkeit von Pater Francisco als geistlicher Begleiter und Lehrer im bistumseigenen Priesterseminar, in dem er z.Zt. 40 Seminaristen auf ihrem Weg zum Priesteramt begleitet.
Hier noch Fotos von unserem Besuch in einer der Elendsgebiete der Gemeinde, auf der Suche nach einem geeignetem Platz oder Haus, wo ein Pastoralzentrum entstehen kann. Die Anwohner ermutigten den Pfarrer und freuen sich, dass dort eine Kapelle / Gemeindezentrum entstehen soll. Ausserdem auf den Fotos zu sehen der Abendgottesdienst in der Pfarrkirche und die anschließende Gemeindeversammlung mit Gesprächen über die Partnerschaft mit Wietmarschen. Es wurde der Brief aus der Partnergemeinde verlesen und alle Fragen erörtert.
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Maria Lohoff (Samstag, 28 September 2013 11:47)
Hallo Udo,
Es ist schon erschreckend zu sehen, an wie vielen Stellen in Brasilien noch diese totale Armut herrscht und Menschen ohne Perspektive für die Zukunft leben. Aber dann gibt es Menschen, die helfen, wie die Gemeinde in Wietmarschen.
Wir wissen noch so wenig.
Liebe Grüße
Maria
Eudes Inacio (Dienstag, 08 Oktober 2013 12:32)
Danke!
Herzlichen Glückwunsch an Pater Francisco für ihr Engagement und Christen.